Die Novellen und Anekdoten des Herodotos / Heinrich Alexander Stoll
Artikelnummer: 4044
Beschreibung
Ausgabe: Gebunden, 364 Seiten
Verlag: Koehler & Amelang, 1968
Sprache: Deutsch
Zustand: gebraucht, sehr gut
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Wikipedia
Herodot von Halikarnass(os) (...) war ein antiker griechischer Geschichtsschreiber, Geograph und Völkerkundler. Cicero verlieh ihm in seinem philosophischen Werk 'De legibus' den bis heute oft zitierten Beinamen „Vater der Geschichtsschreibung“ (...).
Sein überliefertes Werk sind die wohl im 2. Jahrhundert v. Chr. in neun Bücher unterteilten Historien, die in Form einer Universalgeschichte den Aufstieg des Perserreichs im späten 6. Jahrhundert v. Chr. und die Perserkriege im frühen 5. Jahrhundert v. Chr. schildern.
Der von Herodot in den Historien aufgemachte geographische Horizont umfasste sogar die Randzonen der den Griechen seiner Zeit vorstellbaren Welt, in denen Raum für Fabelwesen und Phantasiebilder war. Die Zusammensetzung des persischen Heeres unter Xerxes I. beim Feldzug gegen die Griechen war Herodot aber auch Anlass, auf die vielfältigen Besonderheiten in äußerem Erscheinungsbild und Kultur der beteiligten Völkerschaften einzugehen. Zudem berief er sich auf die eigenen Eindrücke seiner ausgedehnten Reisen. So enthält das Werk in großer Zahl Hinweise auf unterschiedlichste Alltagsbräuche und religiöse Riten, aber auch Reflexionen zu machtpolitischen Konstellationen und Verfassungsfragen dieser Zeit.
(…)
Herodot würzte sein Werk mit Anekdoten und gab auch mehr oder weniger fiktionale bzw. novellenhafte Erzählungen wieder – wohl auch um sein Publikum zu unterhalten. Dazu zählt unter anderem die Geschichte über einen ägyptischen Meisterdieb oder sein bekannter Bericht über beinahe hundsgroße, nach Gold schürfende Ameisen in Indien; der Erzählung kam zugute, dass Indien den Griechen ohnehin als ein (halbmythisches) „Wunderland“ erschien. Schwieriger als Legende einzuschätzen war Herodots früheste Beschreibung eines stummen Handels zwischen punischen Seefahrern und „libyschen“ (mutmaßlich schwarzafrikanischen) Goldhändlern in Westafrika, die vom Mittelalter bis in die Kolonialzeit von arabischen und europäischen Reisenden als Topos aufgegriffen wurde. Auf das Ganze gesehen behandelte Herodot eine Vielzahl von Themen unterschiedlichster Art (beispielsweise Geographie, Völker, Kulte und bedeutende Herrscher), wobei sein „geographischer Horizont“ besondere Beachtung gefunden hat, wenngleich er durchaus auf Vorlagen zurückgreifen konnte (etwa Hekataios von Milet).
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* um 485 v. Chr. in Halikarnassos
†um 425 v. Chr. (in Thurioi begraben)
(...) Viele historische Ereignisse und Persönlichkeiten sind der Nachwelt allein aus diesen ältesten, völlig erhaltenen Prosaschriften der griechischen Literatur überliefert. HERODOT prägte außerdem die Begriffe Monarchie, Oligarchie und Demokratie und hatte damit entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der Staatstheorie.
HERODOTs historische Beschreibungen sind die ältesten völlig erhaltenen Prosaschriften der griechischen Literatur und stellen eines der grundlegendsten Zeugnisse der abendländischen Kultur überhaupt dar.